Nach der Rhino-Räumung


Verirrtes Rhino-Nashorn unter Schweizer Nationalisten

Am Schweizer Nationalfeiertag verirrte sich ein echtes Rhino-Nashorn zwischen die Fressbuden zu Ehren des Rütli-Schwurs von 1291. Ganz verwundert war es von der Spendierfreudigkeit der Schweizer Eidgenossen. So fing das Hintere Teil des Nashorns auch sogleich mit dem Vorderen Teil des Nashorns eine Diskussion darüber an, wie blöde denn eigentlich das linke Rhinozerusdasein sei, wo sich doch die Chance bietet, sich einzureihen, für einen Rüblidrunk und einen echten Krustenbraten, für umsonst und ohne Passkontrolle.

Doch als der Schweizer Botschafter dann zu seiner feierlichen Eröffnungsrede ansetzte, machten sich dann doch beide Teile in wankenden Schritten Richtung Bühne auf. Weitere AktivistInnen enterten zur Verdatterung des Schweizer Botschafters die Bühne. Er konnte sich nicht erklären, wie ein Genfer Rhinozerus den Weg nach Berlin finden konnte. Naja, global denken – nicht national feiern!

Das leicht ergraute Publikum stimmte dann allerdings auch erwartungsgemäß in Buhrufe ein. „Muss das denn jetzt sein an unserem Feiertag!?“ – Ja, muss sein. Sogar die Uno hat sich eingeschaltet in die illegale Räumung des seit 20 Jahren in Genf existierenden Kulturzentrums Rhino. Während die Räumungsaufforderung noch vor dem Mietgericht verhandelt wurde, setzte der in Immobiliengeschäfte verstrickte Generalstaatsanwalt Daniel Zappelli die Räumung an – illegal.

Zum Glück gab es auch sympathisierende SchweizerInnen, die sich sogleich mit ihren nationalistischen Eidgenossinnen in Streitgespräche verstrickten. Als sich die Veranstalter dann allerdings noch für ihr demokratisches Selbstverständnis, ihre Kultur der Volksentscheide und ihre Multikulturalität lobten, blieben sogar dem hinteren Teil des Rhinozerus die Worte im Halse stecken: „Kein Krustenbraten der Welt ist es Wert, sich so in die Tasche zu lügen.“ Zwei Drittel der SchweizerInnen hatten im September letzten Jahres ein klares Statement ihrer Multikulturalität abgegeben: „Ausländer raus!“ Es lebt sich gut im globalen Kapitalismus, zumindest in der Schweiz der Nummernkonten, der Steueroasen und im St. Moritz von Bill Gates. Umverteilt wird nur unter echten Schweizern, profitiert wird gerne am System der Ausbeutung – und einmal im Jahr gibt’s Krustenbraten für Umme.

Das Hintere und das Vordere Teil vom Nashorn verliessen dann auch die unangenehme Gesellschaft und blieben verschont von Übergriffen des aufgebrachten Mobs. Kurz darauf erfreuten sie sich dann an einem echt vietnamesischen Tofu in Erdnusssoße, während die EidgenossInnen ungewollt die pure Multikulturalität über sich ergehen lassen mussten. Sehr unzufrieden mit dem weiteren Kulturprogramm „lamencos en route“ und ihrer japanischen Frontsängerin war ein 70-jähriger Rentner: „Ich wollte etwas typisch Schweizerisches hören, keinen japanischen Schreihals und irgendwelche Randalierer!“ Bleibt natürlich die große Frage, wie er den Weg nach Berlin gefunden hat.

Das Rhinozerus indes war sehr glücklich: Tofu, Erdnusssoße und dem Schweizer Mob das Fest versaut – die richtige Wahl!

Hinterer Teil vom Rhino

Weiter Informationen: Abschaffung des Asylrechts durch die Schweizer Nationalisten

Nashorn I Nashorn II

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