Köpi gekonnt gerettet


Vorbemerkung: Auch wir hier bei ABRISSBERLIN haben natürlich üüüberhaupt nicht im Entferntesten auch nur die leiseste Ahnung, wie das möglich geworden ist, aber die Köpi ist nun vorerst gerettet. Wenn wir eine Erklärung dafür fänden, würden wir sie hier sofort mit Euch und Ihnen teilen.

P.S.: Nur mal so: Was kostet eigentlich ein Dauerurlaub auf dem Balkan?

Die Mitteilung der Köpi:

Nach der Versteigerung im Mai 2007 und der kurz darauf erfolgten Kündigung der Mietverträge war die Lage der Köpi monatelang völlig unklar. Mittlerweile aber hat sich eine Situation ergeben, in der zumindest einige konkrete Fakten vorliegen – daher dieses Update.

Es ist uns in langwierigen und schwierigen Verhandlungen mit dem Eigentümer des Hauses gelungen, den Fortbestand der Köpi als Wohn- und Kulturprojekt zunächst einmal zu sichern. Ursprünglicher Ansatz in den Verhandlungen war die Idee, den gesamten Köpi-Komplex für eine lange Laufzeit komplett in Selbstverwaltung (z.B. in Form eines Erbpachtvertrages) zu übernehmen und die Köpi so dauerhaft dem kapitalistischen Verwertungskreislauf zu entziehen. Eine derartige Lösung scheiterte jedoch an der Hauptgläubigerin immer noch weitgehende Vetorechte besitzt (und diese, wie gehabt, gegen die Köpi nutzt). Also haben sich unsere Bemühungen im folgenden auf eine ausdrückliche Bestätigung bzw Verlängerung der bestehenden Mietverträge konzentriert.

Der Eigentümer der Köpi hat im Ergebnis pünklich zum 18. Köpi Geburtstag die Mietverträge zu den bestehenden Konditionen für alle im Erdgeschoß liegenden Wohn- und Veranstaltungsräume um 30 Jahre verlängert. Die zum 31.Mai ausgesprochenen Kündigungen der Wohnmietverträge wurden zurückgenommen. Somit gibt es keinerlei ungeklärte Rechtsposition auf dem gesamten Hausgrundstück mehr: Alle Räumlichkeiten sowie Hof und Garten haben ausdrückliche wirksame Mietverträge. Diese Mietverträge erlauben uns einen Fortbestand der Köpi auf absehbare Zeit, ohne dass wir an unserem Konzept, bezahlbaren Wohn- und Kulturraum zu bieten, Abstriche machen mussten. Unser Konzept: „Köpi bleibt – und zwar so wie sie ist!“ ist und war für uns nie verhandelbar!

Dieser vorläufige Erfolg wäre niemals möglich gewesen ohne die großartige Unterstützung, die wir von Tausenden Freundinnen und Freunden aus aller Welt erhalten haben. Erst die vielfältige Unterstützung, die Demos, Soliaktionen, Spenden, der massive öffentliche Druck haben uns in eine ausreichend starke Position versetzt, um in den Verhandlungen mit dem Eigentümer eine (bereits geplante) Räumung des Hauses abzuwenden. Allen UnterstützerInnen darum nochmals ein großes Danke – ohne Euch hätten wir das nie geschafft!

Thanks For All The Support – We Will Never Forget It !

Aber auch wenn die unmittelbare Räumungsdrohung für das Haus abgewendet ist bedeutet das nicht, daß wir uns nun zurücklehnen können. Die langfristige Situation des Wagenplatzes ist nach wie vor ungeklärt. Zwar gibt es eine vorläufige Duldungsvereinbarung mit dem Eigentümer, es wurde aber keine langfristige vertragliche Sicherung durch einen Pachtvertrag oä. erreicht. Somit kann zwar akut nicht geräumt werden, sollten die Köpi Grundstücke aber erneut den Besitzer wechseln, wäre der nächste Konflikt vorprogrammiert. Hier gilt es also, weiterhin wachsam zu bleiben. Bitte haltet Euch auf dem Laufenden und erscheint trotz dieses Zwischenerfolges zahlreich zu den Aktionstagen Ende Mai und zeigt der Öffentlichkeit, dass man Projekte wie die Köpi nicht so einfach aus dem Stadtbild entfernen kann.

Außerdem gilt es, Solidarität auch mit den andereren akut räumungsbedrohten Freiräumen in dieser Stadt zu zeigen. So ist die Lage der Rigaer 94, des XB-Liebig und des Schwarzen Kanal weiterhin kritisch. Am Beispiel der Köpi zeigt sich, daß massiver öffentlicher Druck etwas erreichen kann. Wir sehen die einstweilige Rettung der Köpi nur als eine Zwischenetappe im Kampf um den Erhalt aller linken Freiräume.

Beteiligt Euch an den Freiraumtagen am 11. + 12. April!
Kommt zu den Köpi-Aktionstagen vom 30.Mai-02. Juni!
Commerzbank stressen!
Rigaer, XB, Schwarzer Kanal + alle anderen bleiben!
Ungdomshuset kommt wieder! Linke Freiräume durchsetzen!


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