„Wer terrorisiert hier eigentlich wen?“
Mit dieser Frage endet ein vor einer Stunde in der ARD gesendeter Fernsehbeitrag des rbb-Magazins polylux. Lang, lang hat es gedauert, bis diese Frage auch in der ARD einmal deutlich gestellt worden ist. Im ganz auf ihren Fall zugeschnittenen Beitrag kommen Andrej Holm und Lebensgefährtin Anne zu Wort und werden wirksam inszeniert.
Aus der Ankündigung: „Ohne stichhaltige Begründung wird eine Berliner Familie seit einem Jahr vom BKA überwacht, abgehört und beschattet. Die deutsche Terrorgesetzgebung – ein Orwellscher Alptraum.“
Für das betont moderne Fernsehmagazin polylux, das sich allerdings seit geraumer Zeit durch ein fragwürdiges, mindestens ambivalentes, um nicht zu sagen erbärmliches Niveau auszeichnet, stellt dieser Beitrag einen Meilenstein des – wieder erreichten – sinnreichen Journalismus dar. Endlich gelingt polylux fast eine ganze Ausgabe lang das, wofür es zwischenzeitlich zu Recht gelobt wurde: Investigative Beiträge, nah, direkt und unkonventionell, mit Mut zum Randständigen, in unterhaltsamer, ironischer Form.
Im polylog des TV-Magazins kann der Beitrag angesehen werden: www.polylog.tv/videothek/videocast/9087
oder in der Wiederholung: Samstag, 03.11.2007, 11.45 – 3sat
Eine Antwort zu “Mein Leben als Terrorist”
abgesehen einmal davon, daß ich nie ganz begriffen habe, was an polylux so wahnsinng aufregend oder gut oder gar anders sein soll (was eine persönliche meinung ist), war es zumindest vor 2 jahren noch so, daß polylux von praktikanten gemacht wurde, d.h. mit nur einer ganz kleinen festen redaktion, wurden viele jobs unbezahlt von zahllosen praktikanten erledigt. was das bedeutet, habe ich im rahmen einer installation im gropiusbau erlebt, namen und titel wurden verwechselt, so daß es schon peinlich war. wir künstlerinnen haben es den praktikanten aber nachgesehen, denn wir wußten ja, daß sie wahrscheinlich alle noch nachts taxi fahren, um tagsüber bei polylux zu praktizieren. polylux war deswegen für mich eine der vielen peinlichen nummern im brd alltag. sollten sich die verhältnisse dor geändert haben, würde ich das begrüßen. ich denke aber, daß es hinter den kulissen gleich geblieben ist.