In Zusammenarbeit mit Indymedia erscheint morgen ein 8-seitiger Print zu „Mediaspree“ und den Hintergründen. Er ist als klassische Information für Anwohner gedacht und wird in den Kiezen verteilt. Die Themen aber gehen weit darüber hinaus und bieten einen Überblick über die Folgen und Mechanismen von Gentrification – kiezweit bis weltweit betrachtet – und über den Widerstand der Betroffenen. Alle Artikel erscheinen auch hier:
„Bürgerbegehren Spreeufer für Alle“ in Friedrichshain und Kreuzberg gestartet
Die Kampagne vertritt die Interessen Derjenigen, die ein Spreeufer wollen, das als Grün- und Kulturfläche vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bietet. Es fordert einen Mindestabstand von 50 Metern zum Spreeufer für sämtliche Neubauten, eine Traufhöhe von 22 Metern und statt der beschlossenen Straßenbrücke allenfalls einen „Brommysteg“. Unter dem Deckmantel der Nutzung für den öffentlichen Nahverkehr wurde der Bau einer Straßenbrücke (Brommybrücke) beschlossen. Damit ist der Weg frei für eine neue Autotrasse in die „O2 World“. Die Straßenbrücke zerteilt zudem die möglichen Grünflächen an den Ufern. Das, was den „Mediaspree-Investoren“ bislang an Freiflächen abgetrotzt wurde – ein Uferwanderweg von wenigen Metern Breite und sog. Pocketparks – sind für eine Millionenstadt viel zu wenig. Wo heute der Oststrand ist, soll ein Hochhausblock entstehen, das Yaam und die Bar25 werden unter gigantischen Bürokomplexen verschwinden. Der Osthafen wird mit edlen Büroblocks zugebaut und gegenüber dem Allianz-Hochhaus ist ein weiteres geplant, womit ein „Stadttor“ entstehen soll, das sich Albert Speer für „Germania“ nicht besser hätte ausdenken können.
Wir wollen das Hochhaus-Monopoly „Mediaspree“ versenken, um Platz zu schaffen für eine neue Diskussion. Wir wollen den Prozess demokratisieren. Dafür ist es keineswegs zu spät: Für die großen Industrieflächen auf der Kreuzberger Seite gibt es noch keine Bebauungspläne und die Friedrichshainer Planungen können per BVV-Beschluss geändert werden. Das wollen wir mit dem Bürgerbegehren erreichen. Von der geschätzten Summe von 165 Mio. Euro Schadensersatz, den die Investoren bei einer Reduzierung der Bauflächen und -höhen fordern könnten, lassen wir uns nicht beeindrucken. Immerhin gehören zwei Drittel der bebaubaren Grundstücke entlang der Spree dem Land Berlin. Andere können mit Ersatzgrundstücken abgefunden werden. Auch aus „Wasserhaltungsgründen“ darf der Uferbereich nicht mit riesigen Baublocks bebaut werden. Die Tiefgründungen behindern den Grundwasserabfluss. Gutachten bestätigen, dass die steigenden Pegel in Friedrichshain und Kreuzberg zu enormen Risiken führen.
Der Ausverkauf öffentlicher Liegenschaften muss aufhören! Großzügige öffentliche Nutzungsbereiche zu beiden Seiten des Spreeufers bieten langfristige und nachhaltige Gestaltungsmöglichkeiten. Wir fordern eine demokratische Stadtentwicklung von „unten“. Beteiligt Euch am Begehren – gemeinsam schaffen wir eine sensationelle Zahl von Unterschriften!
Unterschriftenlisten und Infos:
Hier und im ABRISSDOWNLOAD oder dort: Initiativkreis Mediaspree Versenken