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Dienstag, 03.03., 19.15 Uhr, Deutschlandfunk
Brunnenviertel Marthashof- Der „soziale Äquator“ als neue Grenze

von Anselm Weidner

Im Brunnenviertel auf der früheren Westseite im Wedding geht die Angst um, ob das Geld für eine warme Mahlzeit am Tag reicht, ob die Miete im nächsten Monat bezahlt werden kann oder Vattenfall morgen den Strom abstellt. Die Menschen auf der anderen Seite der Bernauer Straße treibt die Sorge um, wie in den Pent Houses und Town Villas des „Urban Village“ Marthashof ein „Wohnen ohne Kompromisse“ (so die Werbung) zu organisieren ist, ob mit einer Duschterasse aus Naturkieseln oder aus fugenlosem Feinsteinzeug in Erdtönen. Marthashof mit 133 Luxuswohnungen ist die erste im Bau befindliche der vier in Berlin geplanten „guarded cities“ für die Reichen in Berlin.

Über den Todesstreifen wächst das Gras; die einst hermetische Grenze zwischen den Machtblöcken in Berlins Mitte vernarbt. Eine neue ist entstanden, auf den ersten Blick unsichtbar; und sie vertieft sich von Tag zu Tag. Die neue Grenze an der Bernauer Straße könnte belegen: Nicht von der Politik aufgezwungene ideologische Grenzen spalten die Menschen und Völker, sondern die von der Ökonomie aufgezwungenen Klassengrenzen.

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Das Projekt: Marthashof Urban Village, Stofanel Projektentwicklung GmbH & Co.

Der Widerstand: Anliegerinitiative Marthashof

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Handeln:

Dienstag, 03.03., 19.00 Uhr, NewYorck im Bethanien, Mariannenplatz 2
Drittes, offenes Treffen zur Vernetzung eines breiten Widerstandes gegen steigende Mieten in Berlin.

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