Dienstag
Der Raum ist erhellt vom grellen Neonlicht, die Tische sind streng in einem Viereck angeordnet. Die Seiten sind klar: Vorne, hinten, rechts und links. Vorne ordnet an, Links bestreitet, Rechts stimmt zu, Hinten hat nichts zu melden.
Hinten würde aber gerne sein Anliegen präsentieren, aber Vorne, Links und Rechts interessiert es eigentlich nicht, wollen eigentlich lieber nicht belästigt werden – alles Unfug in ihren Augen. Plötzlich hat Rechts was gegen Links. „Links sind zuviele“ wird gekräht. Links erwidert: „Is‘ ja gar nicht wahr, wir haben ein Recht hier zu sein“.
„Ein Teil von Links muss gehen“, sagt Vorne, Hinten wird gar nicht gefragt.
Vorne fängt an zu schwafeln, lobt Hinten für das Engagement, aber was Hinten eigentlich will, ist gar nicht machbar. Links und Rechts stimmen zu. Warum soll Hinten in dem herumgereichten Papier nachlesen.
Papier ist geduldig, Hinten nicht, stellt unbequeme Fragen. Vorne, Links und Rechts gähnen.„Steht doch alles im Papier“, sagt Vorne.
„Damit ist jetzt Schluss, alles ist gesagt, vorbei, aus, amen, basta“ sagt Vorne und ist beleidigt, weil Hinten ja gar nicht verstehe, um was es geht.
Hinten denkt sich: „Es geht um euren faulen Arsch. Nicht nur, aber auch.“
Ein schlechtes Theater ist vorbei. Hoffentlich ist bald Mittwoch.
Al
Eine Antwort zu “Vorne, hinten, rechts und links”
Oh, sounds like kommender Sonderausschuss zu Mediaspree! In exakt dieser Art verlief der ach so Runde Tisch zum Bethanien.